1892 – 1914
Zertretene, die sich durch
Finsternisse prügeln.
Wir Blutigen! Verworfen dorren
unsre Glieder.
Die Nacht legt sich um uns;
erlognen Engelsflügeln
gleich fällt sie in schwarze
Flüsse; wieder
deckt sie die Wunden zu, wie
die Not und Schmerzen.
Wir Durstigen! Kein Quell
stillt unsre Brände.
Wir brüten Wut. Es qualmen
grau die Kerzen
in unsern Kellern. Verfluchte
Sattheit! Unsre Hände
hart geballt. Nur manchmal
leuchtet uns der Mond:
gequollenes Symbol des
Feisten, der in Villen wohnt.
Der Haß macht schwach! Und
stark zugleich. Wozu Gesetze?
Wir beißen uns gequält die
Zunge wund.
Belastete: wir sehen auf den
tiefsten Grund
des Meers der Zeit. Dort
wachsen unsre Zukunftsschätze.
1892 – 1914
O Phemie: uns ist der Mond ein
großes gelbes Tulpenbeet
(Es wälzen keuchend sich vom
Horizonte Hollands taube Strahlen).
Vermischt sich Apfelmusgehirn
mit Loderherz; kommt Eros viel zu spät
Und wir befinden uns weitaus
am wohlsten in der Vertikalen.
Kioske öffneten sich rasch und
Illustrierte schrillen.
Wir treiben Wucher mit dem
Kinofilmband!
Wir liebten kilometerweise!
Nach des Regisseures Willen!
Und jedes Pfundstück war uns
neuer Akte Unterpfand.
Und Euphemie, wenn Sentiment
nicht mehr aktuell ist...
Dann fliehen wir nach Monte,
Phemie: ich habe drei Systeme!
Du hast nur eins: Du bringst
die Kavaliere heeme.
Dann erbst du wohl das Doppelte,
weil du so sexuell bist;
Ein Auto blüht uns, und ein
Landhaus: Abbazzia.
O Phemie: halt die Fleppen
blank! Denk an die nächste Razzia!